HC Fraureuth Männer 32 - 30 USG Chemnitz

11. March 2023 - 17:00 at Erich-Glowatzky-Halle Fraureuth

Mit fantastischer Moral die Partie komplett gedreht

HC Fraureuth                    –              USG Chemnitz                                                 32 : 30     (11:16)

Auf diese Viertelstunde voller Einsatzfreude, bedingungsloser Aufopferung und absoluter Handballdramatik haben die Fraureuther Zuschauer lange warten müssen. Nach einer durchaus schwachen ersten Halbzeit gegen den aktuellen Tabellenzweiten drehten die Fraureuther Männer eine schon verloren geglaubte Partie und besiegten ihren Angstgegner der letzten Jahre knapp mit 32:30.

Aber alles der Reihe nach. Schon vor der Partie musste man auf Fraureuther Seite einige Improvisationen vornehmen. Mit Michael Köstler, Tom Albert und Timm Stemann meldeten sich gleich drei Spieler kurzfristig am Spieltag krankheitsbedingt ab. In den Anfangsminuten gaben dann vor allem die Abwehrreihen auf beiden Seiten den Ton an. Bis zur fünften Spielminute blieb das Ergebnis mit 2:2 zunächst ausgeglichen. Danach hatten sich die Gäste in ihrem Angriffsspiel langsam gefangen und die Fraureuther bissen sich immer noch an der offensiven Deckungsreihe der Chemnitzer die Zähne aus. Folgerichtig bauten die Bezirksstädter ihre Führung Tor für Tor aus. In der elften Spielminute beim 3:6 riss Trainer Gerd Jüngling der Geduldsfaden und er bat sein Team zur Besprechung an die Bank. Leider zeigte dies keinerlei Wirkung und das Angriffsspiel der Fraureuther blieb weiterhin blass. Bis zur Pause pegelte sich der Rückstand zwischen 3-5 Toren ein.

Sichtlich verärgert brauchte Trainer Gerd Jüngling ein paar Minuten in der Halle bevor er den Gang in die Kabine antrat. Die anschließenden klaren Worte in der Halbzeitansprache brachten zunächst keine Besserung im Spiel der Hausherren. Der Rückstand wuchs binnen der ersten 4 Minuten der zweiten Hälfte schnell bis auf 7 Tore (12:19, 13:20) an. Aber trotz des großen Abstandes zeigte sich das Angriffsspiel stark verbessert und mit klarerem Zug zum Tor. Nun strahlte man neben den üblichen Aufbaupositionen auch von beiden Außenpositionen Gefahr aus. Bezeichnender Weise trafen Justin Fischer und Philip Schlesier 4 ihrer jeweils 5 Treffer in der zweiten Hälfte. Als Christian Kolath, der in der zweiten Halbzeit mit einer bärenstarken Leistung das Fraureuther Tor hütete, immer besser ins Spiel kam und einige der Chemnitzer Würfe entschärfte, kippte die Partie. Die Gastgeber glaubte nun an ihre Chance und verkürzten den Rückstand Tor für Tor. Mitte der zweiten Hälfte beim Stand von 21:24 versuchten die Offiziellen der Gäste mit einer Auszeit das Momentum auf Seiten des HCF zu unterbinden. Aber das Selbstvertrauen und der Wille der Fraureuther war nun scheinbar nicht mehr aufzuhalten. Die Abwehr stand nun absolut sattelfest und ein Gegenstoß folgte dem anderen. Mit 5 Treffern in Folge verwandelten der HCF den 3-Tore Rückstand (22:25) in eine 2-Tore Führung (27:25) und sechs Minuten vor Schluss hatte man den Sieg in der eigenen Hand. In der Folgezeit glichen die Chemnitzer zwar noch einmal aus. Aber auf Seiten der Fraureuther verschwand keiner mehr einen Gedanken an eine mögliche Niederlage. Mit absolutem Einsatz und einer gehörigen Portion Cleverness fuhr der HCF den Sieg ins Ziel.

Mit diesem 32:30-Heimsieg hat man nicht nur nach 5 Jahren endlich wieder einen Heimsieg gegen die USG Chemnitzer erreicht, sondern auch seit langem erreicht, ein verloren geglaubtes Spiel mit einer fantastischen Moral wieder umzudrehen. „Vor allem die Art und Weise wie sich die Mannschaft in der zweiten Hälfte gegen die drohende Niederlage gestemmt hat. Alle haben am Limit gespielt und jeder hat für den anderen gekämpft. Vielen Dank an Christian Kolath – er hat kurzfristig im Tor ausgeholfen und mit seiner starken Leistung der Mannschaft den notwendigen Rückhalt in der zweiten Hälfte ermöglicht.“, schwärmte Trainer Gerd Jüngling nach der Partie und hatte bereits die schwachen 35 Minuten zu Beginn der Partie nahezu vergessen.

Kolath, B.Raimer, Zschüttig    –   A.Bauer (1), J.Bauer, Finkenwirth (6/1), Fischer (5), Jüngling (2), Kleinfeld (11/6), Ludwig (1), F.Raimer (1), Schlesier (5)