Kollegialer Tiefschlaf in Mittweida
TSV Fortschritt Mittweida – HC Fraureuth 21 : 18 (09:08)
Eigentlich wollte man mit dem dritten Erfolg in Folge beruhigt in die Winterpause gehen. Aber nach 2 guten Spielen in Folge kam die kalte Dusche. Wieder mal fehlte der unbedingte Wille und auch die Überzeugung um gegen eine durchschnittliche Mittweidaer Mannschaft bestehen zu können. Letztlich verlor man klar mit 21:18, obwohl hier viel mehr drin gewesen wäre.
Aber alles der Reihe nach. Schon während der Erwärmung merkte das Trainerteam, dass der klare Wille mit aller Macht „Gewinnen zu wollen“ nicht mit nach Mittweida gefahren war.
Das erste Tor des Spiels fiel durch Fritz Raimer für Fraureuth, jedoch selbst dies brachte den Funken nicht zum Zünden. Schnell kassierte man den Ausgleich und lief im späteren Verlauf der ersten Halbzeit stets einem Tor Rückstand hinterher. Zum „Haare raufen“ waren vor allem die technischen Fehler sowie die mangelnde Entschlossenheit beim Durchbrechen oder Torwurf. Natürlich konnte man somit die Hausherren nicht wirklich zum Schwitzen bringen. Die Partie wirkte genauso emotionslos wie die nahezu leeren Ränge in der Sporthalle in Mittweida.
In der Kabine versuchte das Trainerteam das fast deprimiert wirkende Fraureuther Team zu motivieren, denn immerhin lag man verwunderlicher Weise nur mit einem Tor im Rückstand (9:8). Den ersten Treffer der zweiten Hälfte erzielte mit Justin Fischer erneut ein Spieler des HC Fraureuth und der Spielstand war wieder ausgeglichen. In den darauffolgenden 15 Spielminuten verlor man endgültig den Spielfaden. Das Aufbauspiel glich einer Hobbymannschaft – teilweise wurden einfache Abspiele ins Seitenaus oder direkt zum Gegner gespielt. Mit druckvollem Angriffsspiel hatte dies in dieser Phase überhaupt nichts mehr zu tun. Die Mittweidaer ließen sich nicht zweimal bitten und bauten ihre Führung schrittweise aus. Auch die Ordnung der Abwehr stimmte immer weniger, was an der fehlenden Laufbereitschaft im kompletten Team lag. Bezeichnenderweise bekam Gerd Jüngling in dieser Phase nach einer normalen Abwehraktion überhart die rote Karte von den vogtländischen Schiedsrichter gezeigt. Selbst dies führte zunächst nicht zu einer Trotzreaktion, denn bis zur 45zigsten Spielminute wuchs der Rückstand bis auf 6 Tore (18:12) an. Erst in der Schlussviertelstunde stemmte sich das Team gegen die Niederlage im Abwehrverbund wurde nun konsequent verteidigt und auch im Angriff arbeitete man nun mit Einläufern oder direkten Durchbrüchen. Tor für Tor arbeitete man sich heran. Vier Minuten vor Schluss erzielte Axel Bauer sogar den Anschlusstreffer zum 18:17. Das Spiel stand nun kurzzeitig auf der Kippe. Leider unterliefen den Fraureuther nun 3 katastrophale Fehler in Folge, was die Gastgeber eiskalt ausnutzten und den Vorsprung wieder auf 4 Tore ausbauten.
Am Ende verliert man nach einem über weite Strecken blutleeren Handballspiel mit 21:18. Nach dem Spiel muss sich das Team fragen, warum die nötige Aggressivität und Motivation an diesem Tag nicht mit nach Mittweida gekommen ist. Erst im kommenden Jahr Anfang Januar geht es dann beim HV Oederan in der Liga weiter.
Albert, Zschüttig – A. Bauer (8/2), Finkenwirth (2), Fischer (4), Jüngling, Köstler, Ludwig (2), F.Raimer (1), Schlesier (1)