Bärenstarke kämpferische Leistung wird letztlich belohnt
HSG Rückmarsdorf – HC Fraureuth 33 : 34 (16:15)
Im vorletzten Auswärtsspiel ging die Reise zur HSG Rückmarsdorf. Das Hinspiel konnten die Fraureuther bereits hoch dramatisch knapp für sich entscheiden. Also hatte man sich für das Rückspiel einiges vorgenommen. Zumal mit Bennet Ketterl und Marco Kleinfeld zwei wichtige Stützen ihre Einsatzbereitschaft für die wichtige Partie signalisierten und somit die Truppe durchaus schlagkräftig an den Start gehen konnte.
In den ersten Minuten konnten man als objektiver Zuschauer sofort erkennen, in welcher Tabellenregion sich beide Mannschaften befinden. Fehler auf beiden Seiten prägten das Spielgeschehen. Nach etwa acht Minuten fanden die Fraureuther Männer etwas besser ins Spiel und konnten mit 3 Toren in Folge einen kleinen Vorsprung erspielen. In der Folgezeit blieb man weiterhin am Drücker. Vor allem die Defensive stand sicher und erkämpfte sich Ball um Ball. Bis Mitte der ersten Hälfte konnte man den Vorsprung sogar bis auf 5 Tore (6:11) erhöhen. Drei sehr schwache Minuten und zahlreiche Fehler später war die Führung weg – die Rückmarsdorfer erzielten 5 Treffer in Folge und glichen somit 11:11 aus. Aber der Einsatz der HCFler war an diesem Tag ungebrochen und sie hielten mit aller Kraft dagegen. Trotz allem ging man mit einem kleinen Rückstand mit 16:15 in die Kabine.
In der Halbzeit musste man eigentlich nicht wirklich etwas korrigieren. Einsatz und Taktik stimmten zu 100% – ausschließlich die Fehlerquote im Angriff musste minimiert werden. Aber manchmal kommt es anders als man denkt. Die ersten Minuten der zweiten Hälfte gehörten eindeutig den Hausherren. Sie nutzten nun rigoros die Fehler der Westsachen und nach 5 Toren in Folge stand man beim 16:21 beinahe schon mit dem Rücken an der Wand. Die Fraureuther Bank reagierte sofort und zückte die grüne Karte zur nötigen Auszeit. In der kurzen Zusammenkunft stellte man den defensiven Deckungsverband um und agierte nun mit zwei direkten Pressdeckungen. Dies schien die genau richtige Entscheidung gewesen zu sein. Fortan unterliefen den Hausherren unter dem Druck einige Fehler im Spielaufbau, welche die Fraureuther über schnelles Konterspiel in Tore ummünzten. Tor um Tor reduzierte sich der Rückstand. Selbst eine Auszeit der Rückmarsdorfer konnte daran nichts ändern. In der 42ten Spielminute bugsierte Elias Ludwig den Spielball zum 22:22 ins Tor der Leipziger und der Ausgleich war geschafft. Das Momentum war nun auf Seiten der Fraureuther und das Selbstbewusstsein wuchs Minute um Minute. Fünf Minuten später führte man sogar wieder mit 3 Toren (24:27) und ein Auswärtserfolg war nun zum Greifen nah. Allerdings standen noch lange 13 Minuten auf der Anzeigetafel. Analog zur Hinrundenpartie nahm die Hektik in der Schlussphase zu und eine nervenaufreibende Phase folgte für alle Spieler und Zuschauer in der Sporthalle an der Radrennbahn. Mit den letzten Kraftreserven und eine gehöriger Portion an Siegeswillen kämpften die Fraureuther bis zum Ende der Partie. Entgegen der Hinrunde behielt man diesmal die Ordnung sowie Disziplin und verteidigte den kappen Vorsprung bis zum Ende des Spiels.
Mit diesem Auswärtssieg hat man historisches erreicht und erstmalig in Leipzig einen Punktgewinn erzielen können. Außerdem konnte man mit diesem Sieg einen Big-Point erringen. „Ich bin einfach nur super stolz auf meine Jungs. Heute hat jeder alles gegeben und letztlich haben wir in der hektischen Schlussphase einen klaren Kopf behalten. Bleibt nur zu hoffen, dass die erlittenen Blessuren bis zum Wochenende einigermaßen kuriert werden können. In den letzten drei Begegnungen haben wir es nun selbst in der Hand.“, schwärmte Trainer Gerd Jüngling von seinem Team und der gezeigten Leistung. [GJ]
Albert, Kolath – A. Bauer (6), J. Bauer (1), Finkenwirth (14/4), Fischer, Fuchs (1), Ketterl (1), Kleinfeld (2), Ludwig (7), Schlesier (2)