Sensationelle Teamleistung wird belohnt
SV Rotation Weißenborn – HC Fraureuth 26:29 (15:17)
Anfang der Woche stand das Fraureuther Team noch ohne spielfähige Mannschaft da und eine mögliche Spielverschiebung wurde bereits bei den Weißenborner angefragt. Nachdem dies rigoros abgelehnt wurde, musste man andere Lösungen entwickeln. Glücklicherweise konnten ein paar Spieler ihre Verfügbarkeit doch noch organisieren und konnte man mit Paul Warnke einen ehemaligen Teamkollegen, der jedoch das letzte Mal vor 5 Jahren ein Handballspiel absolviert hatte, kurzfristig aktivieren. Schlussendlich startete man die Reise zum Auswärtsspiel nach Weißenborn wenigstens mit zwei Wechselmöglichkeiten.
Von der ersten Sekunde an spielte das Fraureuther Team wie aufgedreht. Die Abwehr stand betonsicher und die Angriffe der Hausherren konnten immer wieder unterbunden werden. Nach fünf Minuten leuchtete somit frühzeitig eine 0:4-Führung auf der Anzeigetafel. Immer weiter spielten die Fraureuther mit druckvollem Angriffsspiel nach vorn. Nach einer Viertelstunde war der Vorsprung beim 4:11 bereits auf 7 Tore angewachsen. Aber die Hausherren steckten zu keinem Zeitpunkt auf. Mit jeder Minute erhöhten sie ihren Angriffsdruck und nach einem 3:0-Lauf verkürzten sie ihren Rückstand postwendend auf 7:11. In der Folgezeit stemmten sich die Fraureuther mit allen ihren Möglichkeiten gegen die Hausherren und der Vorsprung konnte bis 5 Minuten vor der Pause gehalten werden. Natürlich merkte man in den letzten Minuten der ersten Halbzeit den Kräfteverschleiß bei den Gästen bedingt durch die stark reduzierten Wechselmöglichkeiten. Dies nutzten die Hausherren clever aus und bis zur Pause verkürzten sie den Rückstand bis auf 2 Tore.
In der Kabine musste das Trainerteam nicht viele Worte fallen lassen. Alle waren sich einig: Einfach weiter kämpfen und offensiv den Ball bestmöglich laufen lassen. Also ging es nach wenigen Minuten bereits wieder in die Sporthalle zurück. Auf Seiten der Hausherren dauerte es wesentlich länger, bevor sie zur zweiten Halbzeit zurückkamen. Scheinbar hatte das Weißenborner Trainerteam aber die richtigen Worten gefunden, denn umgehend nach der Pause glichen sie den Spielstand beim 17:17 aus. Das Spiel stand nun komplett auf der Kippe. Die Fraureuther kämpften weiterhin bis zum Umfallen. Trotzdem gerieten sich nun ins Hintertreffen, denn bis zur 43ten Spielminute hatten die Erzgebirgler mehr vom Spiel und gingen logischerweise auch mit 21:19 in Front. Irgendwo her mobilisierten die Fraureuther nun ihre dritte Luft und mit 5 Toren in Folge führten sie 12 Minuten vor Ultimo plötzlich wieder mit 21:24. In der Schlussphase zapfte nun jeder Fraureuther seine letzte Kraftreserve an und gemeinsam verteidigten sie den Vorsprung. Im Gegensatz zur Vorsaison spielte man diesmal auch überaus clever in dieser Phase. Albert Finkenwirth markierte mit seinem 14ten Treffer zum 26:29 das letzte Tor der Partie, denn die HCFler verteidigten schlussendlich bravourös ihren Vorsprung bis zur Schlusssirene.
Mit diesem nicht für möglich geglaubten Auswärtssieg können die Fraureuther optimistisch auf die kommenden Aufgaben blicken. Bereits in einer Woche ist man nur wenige Kilometer von hier bei der HSG Freiberg II erneut auswärts gefordert. Wenn man dort ebenfalls als Team um jeden Meter kämpft, dann wird auch dort einiges möglich sein. [GJ]
Zschüttig – A. Bauer (2), J. Bauer, Finkenwirth (14/3), Fischer (5), Jüngling (2), Ketterl (4), Schlesier (2), Warnke