Quelle: Freie Presse – Lokalsport – 6.5.2024

Der HC Pleißental hat seine erste Pflichtspielsaison mit dem Sieg im HandballBezirkspokal gekrönt. Das Endspiel gegen Fraureuth war am Sonntag nichts für schwache Nerven.

Von Monty Gräßler

Fraureuth – Die La-ola-Welle vor und mit ihren Fans läutete für die Handballer des HC Pleißental am Sonntag einen langen Abend ein. „Es ist nichts Konkretes geplant. Aber auch wenn wir am Montag alle wieder auf Arbeit müssen, werden wir es schon lange genug ausreizen und ordentlich feiern“, kündigte John Kretzschmar, Rückraumspieler und Kapitän des frischgebackenen Bezirkspokalsiegers der Männer im Handball an.

Etwa 600 Zuschauer hatten in der Erich-Glowatzky-Halle in Fraureuth zuvor ein gutklassiges Endspiel und stimmungsvolles Derby erlebt. Der zur Pause noch mit fünf Toren zurück liegende HC Pleißental bog Mitte der zweiten Halbzeit auf die Siegerstraße ein und machte letztlich mit einem 30:29-Erfolg gegen den HC Fraureuth das Double perfekt. „Wir haben uns in der Pause geschworen, dass wir den absoluten Willen auf die Platte bringen müssen. Uns war klar, dass es ohne nicht reichen wird, weil Fraureuth dafür einfach zu gut ist“, berichtete John Kretzschmar. Für ihn war ausschlaggebend, dass der HC Pleißental in der zweiten Hälfte immer öfter in den Tempo-Gegenstoß kam.

Der gastgebende HC Fraureuth erwies sich als fairer Verlierer. „Es ist natürlich schade, dass es so knapp nicht gereicht hat. Aber die Mannschaft hat einen absoluten Pokalfight abgeliefert und insgesamt eine Supersaison gespielt“, sagte Fraureuths Spielertrainer Gerd Jüngling. Seine Mannschaft schien kurz vor der Pause auf dem besten Weg, nach dem Bezirksmeistertitel auch den Pokal zu holen. Von 12:9 setzten sich die Hausherren bis auf 15:10 ab. „Da haben wir vor allem in der Abwehr bombastisch gearbeitet“, sagte der Fraureuther Trainer. Doch sein Team konnte nach der Pause nicht daran anknüpfen und leistete sich einige Fehler zu viel. „Am Ende haben Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben“, fand Gerd Jüngling.

Beim HC Pleißental fühlte sich Trainer Mario Möckel zwischenzeitlich ans Pokalspiel gegen Wismut Aue II erinnert, als sein Team ebenfalls in der ersten Halbzeit fünf Tore Rückstand hatte und später 31:22 gewann. So deutlich freilich wurde es gegen Fraureuth nicht. Im Gegenteil: Selbst nach dem 27:30-Rückstand anderthalb Minuten vor dem Abpfiff gaben die Gastgeber nicht auf und kamen tatsächlich noch bis auf ein Tor heran.

Das knappe Resultat war auch ganz nach dem Geschmack von Ronny Hegewald, den Pokalspielwart der Handball-Spielbezirksleitung Chemnitz. Er lobte nach dem Abpfiff alle Beteiligten. „Es war eine coole Kulisse, alles toll organisiert und ein spannendes Spiel mit guten Aktionen auf beiden Seiten“, sagte er. Das Endspiel lebte freilich auch davon, dass sich der HC Fraureuth als Bezirksmeister und der erst Ende 2022 gegründete HC Pleißental als Kreismeister das erste Mal überhaupt in einem Pflichtspiel gegenüberstanden. Da im Pleißental-Team eine ganze Reihe höherklassig erfahrener Spieler stehen, waren beide Seiten im Vorfeld von einem Duell auf Augenhöhe ausgegangen. Und so kam es dann auch.

Bezirkspokalsieger der Frauen war vor dem Männer-Endspiel der HC Glauchau/Meerane II geworden. Die Mannschaft besiegte den TSV Burkhardtsdorf ebenfalls in der Fraureuther Halle 26:21.