Saison 2018/19 Frauen

Autor: Michael Meyer

Alles in allem bin ich als Trainer mit der Saison sehr zu frieden. Sicherlich war dieses Jahr auch tabellarisch mehr drin als der 3. Platz in der Bezirksliga Chemnitz aber wenn man alle Umstände und Einflussfaktoren berücksichtigt, ist der Saisonverlauf auch so nachvollziehbar.

Zum Beginn der Saison habe ich mich auf eine sehr schwierige Saison eingestellt, da wir ohne Vorbereitung in die Saison gestartet sind. Wir haben mannschaftsintern von vornherein klar kommuniziert, dass wir die verpasste Vorbereitung irgendwie nachholen mussten. Also haben wir Trainingsschwerpunkte, die gerade im athletischen Bereich eher in der spielfreien Zeit im Mittelpunkt stehen, zum Trainingsschwerpunkt mit in die Saison integrieren müssen und mannschafts- & individualtaktische Schwerpunkte mussten nach hinten geschoben werden. Spürbar waren diese Probleme vor allem in den ersten Spielen der Saison. Im Pokal hatten wir mit dem Aufsteiger der letzten Saison zwar auch kein leichtes Los gezogen, doch war das Spiel bis zur Schlussphase offen und wir haben dann durch die fehlende Athletik in der spielentscheidenden Phase das Spiel aus der Hand gegeben. Die ersten Saisonspiele waren dementsprechend ähnlich schwierig vom Verlauf her aber wir waren für mich überraschender Weise in der Lage, die nötigen Punkte einzufahren.

Ein großes Kompliment muss ich in dieser Phase meiner Mannschaft aussprechen, die im Training sehr fokussiert mitgearbeitet hat, um diese Defizite schnellstmöglich aufzuarbeiten. Gerade im Umschaltspiel haben wir gegenüber den vergangenen Jahren große Fortschritte erreicht und dadurch auch sicherlich die komplette Hinrunde so erfolgreich gestalten können. Diese vermeidlich leichten Tore haben uns oft in der Vergangenheit gefehlt da wir uns im Umschaltspiel immer sehr schwergetan haben. Der Schwerpunkt der kompletten Saison lag im Großen und Ganzen auf dem Offensivspiel. Im Positionsangriff haben wir uns einige neue taktische Abläufe erarbeiten können, die es jetzt gilt für die Zukunft zu festigen und gezielter ins Aufbauspiel mit einzubringen. Die daraus resultierenden Spielergebnisse mit vielen Spielen nahe an der 30 Tore Marke zeigen deutlich eine Steigerung zu den letzten Jahren, allerding auch zum Teil auf Kosten unserer in der Vergangenheit immer wieder gezeigten defensiven Kompaktheit.

Da unser Kader in den letzten beiden Jahren deutlich verjüngt wurde ist das aber auch keine sonderlich große Überraschung. Die ehemaligen Jugendspieler brauchen in der Regel mehrere Jahre, um sich der im Erwachsenen Bereich deutlich härteren Gangart im Vergleich zum Jugendhandball anzupassen und ihre Spielweise weiter zu entwickeln. Auch hier konnte ich als Trainer deutliche Fortschritte im Vergleich zum letzten Jahr feststellen. Die Hinrunde haben wir mit nur 2 Niederlagen sehr erfolgreich auf Platz 1 beendet und im direkten Vergleich alle Mannschaften, die am Saisonende vor uns in der Tabelle stehen, geschlagen. Leider haben wir in der Rückrunde einige Punkte gerade in Heimspielen bei vermeintlich leichten Gegnern liegen gelassen. Aber auch dies ist rückblickend keine große Überraschung. Zum einen hat mit Jessica Büttner eine Leistungsträgerin unsere Mannschaft zur Halbserie verlassen und sich der HSG Langenhessen angeschlossen, bei der ich mich hiermit nochmal für die geleisteten Dienste bedanken möchte. Zum anderen war für uns auch die Situation des Gejagten eine völlig neue, an der sich diese Mannschaft noch gewöhnen muss um in Zukunft damit besser umzugehen. Hinzu kamen in der Schlussphase einige Verletzungen von Leistungsträgern, die unser Spiel stark beeinflusst haben.

Trotzdem ist es die beste Platzierung der letzten 6 Jahre dieser Mannschaft und ich bin optimistisch, dass wir in der Lage sind uns zur neuen Saison noch weiter zu entwickeln und uns spielerisch & taktisch noch breiter aufzustellen.