Trotz erster Hälfte zum Vergessen – klarer Auswärtssieg auch in Mittweida
TSV Fortschritt Mittweida – HC Fraureuth 29 : 35 (18:16)
Auch im zweiten Spiel des Jahres mussten die Fraureuther Handballer auswärts antreten. Diesmal führte der Weg nach Mittweida. In der Hinrunde hatte man die Partie klar für sich entscheiden können. Allerdings haben die Mittweidaer sich in der Zwischenzeit stabilisiert und im ersten Rückrundenspiel mit einem deutlichen Heimsieg gegen den HC Einheit Plauen II für Aufsehen gesorgt.
Die Kunst der Fraureuther Trainer lag also darin, den Spannungsbogen ordentlich vorgespannt zu bekommen. Leider gelang dies in der ersten Halbzeit so gut wie gar nicht. In allen Mannschaftsteilen bis auf Torhüter Benno Raimer konnte man die Lethargie praktisch greifen. Es wurde nur das Nötigste getan und beim Abschluss vor dem Tor fehlte es gänzlich an der notwendigen Entschlossenheit. Reihenweise vergab man beste Chancen und warf den routinierten Torhüter der Gastgeber praktisch warm. Die im letzten Spiel so großartig rotierende Angriffsformation sah diesmal eher wie ein Altherren-Standhandball-Ensemble aus. In der ersten Viertelstunde wechselte die Führung zwar noch hin und her. Aber zunehmend funktionierte auch der Fraureuther Deckungsverband nicht mehr und viel zu einfach kamen die Hausherren zu ihren Abschlüssen. Logischerweise gingen die Mittweidaer ohne großes Zutun in Führung und diese wurde bis auf 3 Tore (15:12) kurz vor der Pause ausgebaut.
Die Pausenansprache war deutlich und einfach. In der zweiten Hälfte musste man ein anderes Gesicht zeigen und endlich den Kampf annehmen. Scheinbar hatten diesmal alle Spieler zugehört und von der ersten Minute an konnte man ein sichtbar anderes Team auf Seiten der Fraureuther erkennen. Parallel zur Einstellung hatte man die Deckungsvariante ebenso umgestellt. Dies zeigte Wirkung von nun an konnten die mitgereisten Fraureuther Fans endlich den gewohnten Teamspirit sehen. Binnen weniger Minuten wurde der Rückstand egalisiert und das Selbstverständnis war nun wieder in die Spieler des HC Fraureuth zurückgekehrt. Von der 37ten Spielminute bis zur 47ten Spielminute ließ man die Hausherren überhaupt nicht mehr zur Entfaltung kommen. In der Abwehr rührten die Fraureuther Männer förmlich Beton an und die gewonnenen Bälle wurden über sehenswertes Tempo- oder Kombinationsspiel wie Nadelstiche in Tore umgemünzt. 9 Tore in Folge wandelten den 21:20-Rückstand in eine 21:29-Führung um und entschieden praktisch die Partie im Schnelldurchgang. In den letzten 10 Minuten wechselte man nochmals kräftig durch und schaukelte die deutliche Führung routiniert ins Ziel. In den letzten Minuten ließ die Konzentration dann doch nach und die Mittweidaer sorgten noch etwas für Ergebniskosmetik.
Am Ende siegten die Männer des HC Fraureuth klar und nach der zweiten Halbzeit auch verdient mit 29:35 und bleiben damit dem Spitzenreiter USG Chemnitz auf den Fersen. „Es ist unerklärlich, warum wir die erste Halbzeit solch ein mutloses und statisches Handballspiel gezeigt haben. Aber die Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte zeigt, zu welchem Niveau wir in der Lage sind.“, war man sich auf der Fraureuther Bank einig. Trainer Gerd Jüngling hob schließlich den Teamzusammenhalt besonders hervor: „Heute hat wieder jeder Feldspieler zum Erfolg beigetragen. Dies zeigt einmal mehr, dass wir von allen Positionen Gefahr ausstrahlen können und ausnahmslos jeder seinen Teil dazu beiträgt.“
Albert, B. Raimer – A. Bauer (5), Finkenwirth (5), Jüngling (2), Ketterl (4), Kleinfeld (7/2), Kolath (1), Ludwig (1), Sander (2), Schlesier (4), Stemann (3), Walther (1)